Jacques Derrida (1930-2004) war ein französischer Philosoph und einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Er wird oft als Mitbegründer und Hauptvertreter der Dekonstruktion angesehen, einer philosophischen Bewegung, die traditionelle Denkkategorien und Hierarchien in Frage stellt.
Derrida kritisierte die traditionelle westliche Philosophie und erklärte, dass wir in Sprache und Texten keine endgültige Bedeutung finden können, da sie immer in einem Netzwerk von Bedeutungen und Interpretationen existieren. Er argumentierte, dass die Bedeutung von Wörtern und Konzepten in Bezug auf andere Wörter und Konzepte definiert wird und dass diese Beziehungen immer im Wandel sind.
Ein zentrales Konzept in Derridas Werk ist die Differance, ein Wortspiel, das darauf hinweist, dass Bedeutung immer auf Unterschieden und Verweisen basiert, aber nie auf eine feste und absolute Bedeutung. Er untersuchte auch das Konzept der Metaphysik, indem er auf die Dualismen und Hierarchien hinwies, die in der westlichen Philosophie tief verwurzelt sind.
Derrida war auch politisch aktiv und setzte sich für soziale Gerechtigkeit und Demokratie ein. Er wurde oft kritisiert und kontrovers diskutiert, aber seine Arbeit hatte einen großen Einfluss auf die Literaturwissenschaft, Philosophie, Sozialtheorie und Kulturtheorie.
Einige seiner bekanntesten Werke sind "Grammatologie" (1967), "Die Schrift und die Differenz" (1967), "Glas" (1974) und "Die Postkarte" (1980).
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